Ein systemischeres Denken zeichnet sich durch folgende Prämissen aus:
1. Beziehungen sind wichtiger als einzelne Eigenschaften: In einem systemischen Ansatz wird der Fokus darauf gelegt, wie die Teile eines Systems miteinander interagieren und verbunden sind, anstatt nur auf die individuellen Eigenschaften der Teile zu schauen. Es geht darum zu verstehen, wie die Beziehungen zwischen den Teilen das Gesamtsystem beeinflussen.
2. Zirkularität ist wichtiger als Linearität: Anstatt Ereignisse und Prozesse als eine einfache Kette von Ursache und Wirkung zu betrachten, erkennt das systemische Denken, dass viele Prozesse in Kreisläufen ablaufen. Ein Ereignis kann eine Rückkopplungsschleife erzeugen, die wiederum das ursprüngliche Ereignis beeinflusst.
3. Wirklichkeit ist eine Konstruktion des Beobachters: Systemisches Denken geht davon aus, dass unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit durch unsere eigenen Erfahrungen, Überzeugungen und Perspektiven geformt wird. Es gibt keine objektive Realität, die unabhängig vom Beobachter existiert; vielmehr konstruieren wir unsere eigene Wirklichkeit.
4. Lebende Systeme sind nicht direkt steuerbar: Lebende Systeme, wie Menschen oder Organisationen, können nicht einfach wie Maschinen gesteuert werden. Sie sind komplex und reagieren auf Eingriffe oft unvorhersehbar. Statt direkter Steuerung ist es effektiver, Rahmenbedingungen zu schaffen, die gewünschte Entwicklungen fördern.