Themenzentrierte Interaktion

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Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) wurde in den 1950er Jahren von der Psychoanalytikerin Ruth Cohn entwickelt und ist ein Konzept, das darauf abzielt, das Lernen und Arbeiten in Gruppen lebendig und effektiv zu gestalten. Die TZI basiert auf drei grundlegenden Prinzipien, auch Axiome genannt: Autonomie, Wertschätzung und das Streben, die eigenen Grenzen zu erweitern. Diese Prinzipien führen zu zwei zentralen Handlungsanweisungen: „Sei deine eigene Chairperson!“ und „Störungen haben Vorrang“.

Das Herzstück der TZI ist das Vier-Faktoren-Modell, das vier wesentliche Elemente in den Mittelpunkt stellt: das Thema oder die Aufgabe der Gruppe (Es), die individuellen Bedürfnisse und Gefühle der einzelnen Mitglieder (Ich), die Dynamik und das Klima innerhalb der Gruppe (Wir) und die äußeren Einflüsse und Rahmenbedingungen (Globe). Diese vier Elemente sollen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, um eine produktive und harmonische Gruppenarbeit zu ermöglichen.

Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, gibt es verschiedene Hilfsregeln, die die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Gruppe unterstützen. Eine dieser Regeln besagt beispielsweise, dass man in der Ich-Form sprechen soll, anstatt verallgemeinernde Ausdrücke wie „wir“ oder „man“ zu verwenden. Dies fördert die persönliche Verantwortlichkeit und Klarheit in der Kommunikation.

Die TZI legt großen Wert darauf, dass alle Gruppenmitglieder ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle einbringen und gleichzeitig die der anderen respektieren. Störungen und Konflikte werden nicht als Hindernisse, sondern als wertvolle Hinweise betrachtet, die Vorrang haben und bearbeitet werden sollten, um das gemeinsame Arbeiten zu verbessern.

Insgesamt zielt die TZI darauf ab, eine Balance zwischen den individuellen und kollektiven Bedürfnissen zu schaffen und ein Umfeld zu fördern, in dem alle Beteiligten sich entfalten und effektiv zusammenarbeiten können.

#adaptiqo

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